Welche Handkaffeemühle ist für mich die richtige?
Ratgeber für Kaffeemühlen: Was du wissen solltest
Für guten Kaffee braucht es nur drei Dinge: qualitativ hochwertige, frisch geröstete Kaffeebohnen wie unseren CAPTN Coffee, einen verlässlichen Kaffeebereiter und eine gute Kaffeemühle. Letztere zählt zur Grundausstattung eines jeden Kaffeeliebhabers, denn sie beeinflusst den Geschmack des Getränks maßgeblich. Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen schmeckt immer besser als solcher aus bereits pulverisierten. Warum? Weil Kaffeebohnen das an der Luft flüchtige Aroma viel besser bewahren. Erst beim Mahlen lösen sich dann eben jene herrlich duftenden Kaffee- und Röstaromen, die wir so lieben.
Eine Kaffeemühle ist also eine sinnvolle Investition. Außerdem muss sie nicht einmal viel kosten, wie wir im Folgenden beweisen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Arten von Kaffeemühlen es gibt: von der handbetriebenen bis hin zur elektrischen Variante. Wir erklären außerdem, warum das Mahlwerk das wichtigste Kaufkriterium ist, und stellen diverse Kaffeemühlen vor, die in Produkttests sowie bei Kunden wie uns überzeugen.
Welche unterschiedlichen Kaffeemühlen gibt es?
Die handbetriebene Kaffeemühle
Die Auswahl an Kaffeemühlen ist groß. Es gibt elektrische und handbetriebene Varianten. Wer Kaffeemahlen als Ritual schätzt und seine Kaffeemühle zum Beispiel auch in den Campingurlaub mitnehmen möchte, ist mit einem handbetriebenen Modell gut beraten. Eine Handmühle kommt ohne Strom aus, ist meistens kleiner und damit besser zu verstauen als eine elektrische Kaffeemühle, und außerdem für deutlich weniger Geld zu haben. Hochwertige Modelle haben sogar Einstellmöglichkeiten für den Mahlgrad und ein Kegelmahlwerk, welches die Bohnen schonend mahlt. Natürlich hat eine Handmühle auch Nachteile. So muss man beispielsweise beim Mahlen selbst Hand anlegen, was besonders für ungeübte Hände oder Vieltrinker etwas anstrengend sein kann.
Die elektrische Kaffeemühle
Das Mahlen als Ritual ist nicht so deins? Du willst einfach nur, dass dein Kaffee schnell und präzise gemahlen wird? Dann ist eine elektrische Kaffeemühle das Richtige für dich. Ein gutes Modell ist deutlich komfortabler als eine Handmühle, kostet dich aber meistens etwas mehr. Dafür mahlt es jedoch auch auf Knopfdruck und viel schneller, was vor allem für Vieltrinker und größere Haushalte praktisch ist, oder wenn mal wieder jede Minute zählt.
Das wichtigste Kaufkriterium: das Mahlwerk
Alles steht und fällt jedoch mit dem Mahlwerk. Es ist das Herz der Mühle. Am wichtigsten ist, dass das Mahlwerk die Kaffeebohnen mahlt, ohne dabei eine zu große Reibungswärme zu erzeugen: Denn Hitze verstärkt den Aromaschwund und kann dazu führen, dass der Kaffee einen bitteren Geschmack erhält. Außerdem sollte ein gutes Mahlwerk möglichst homogen mahlen, also möglichst gleichgroße Kaffeepartikel erzeugen. Nur so kann das Aroma beim Brühprozess gleichmäßig extrahiert werden. Wir stellen im Folgenden die drei Arten von Mahlwerken vor und erläutern, welches zu bevorzugen ist.
Kaffeemühlen mit Schlagwerk: Finger weg!
Solltest du in einer Produktbeschreibung das Wort „Schlagwerk“ lesen, vergiss das Gerät sofort wieder. Denn so ein Schlagmahlwerk benutzt ähnlich wie ein Mixer eine Art schnell rotierenden kleinen Propeller aus Edelstahlmessern, der die Bohnen mehr zerschlägt als mahlt. Das Ergebnis ist ein sehr unregelmäßiger Mahlgrad, was bedeutet, dass dein Kaffee beim Aufbrühen ungleichmäßig extrahiert wird und gar nicht schmecken kann. Hinzu kommt, dass sich das Schlagmahlwerk erhitzt, wodurch der Kaffee bitter wird und an Aroma verliert. Darum: Finger weg von einer Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk!
Kaffeemühlen mit Scheibenmahlwerk: Meistens eine gute Wahl
Höherwertige Kaffeemühlen besitzen oft ein Scheibenmahlwerk, das entweder aus robustem Edelstahl oder aus etwas anfälligerer Keramik besteht. Es verfügt über zwei konkave Scheiben, die übereinander liegen und nach außen hin aufeinander zulaufen. Die untere Scheibe ist fest, während die obere sich dreht. Beim Mahlen gelangen die Kaffeebohnen zwischen die beiden Scheiben, werden durch die Zentrifugalkraft von innen nach außen getrieben und so nach und nach feiner gemahlen. Indem der Abstand der Scheiben zueinander verändert wird, kann der Mahlgrad ganz einfach verstellt werden.
Mit einem Scheibenmahlwerk erreichst du prinzipiell einen sehr homogenen Mahlgrad. Allerdings erzeugt es durch höhere Umdrehungszahlen mehr Reibungswärme, die den Kaffee bitter macht, als beispielsweise ein Kegelmahlwerk. Bei der Auswahl einer Kaffeemühle mit Scheibenmahlwerk solltest du diesen Punkt darum unbedingt bedenken – manche Geräte arbeiten auch mit geringeren Umdrehungszahlen und haben diesen Nachteil nicht.
Kaffeemühlen mit Kegelmahlwerk: mehr geht nicht
Kaffeemühlen mit Kegelmahlwerk mahlen besonders schonend. Sie kommen mit einer geringeren Drehzahl aus, sodass nur wenig Reibungswärme erzeugt wird. Wie funktioniert das? Ein kegelförmiges, außen gezacktes Bauteil dreht sich durch einen ebenfalls gezackten, ringförmigen Tunnel. Wie bei einem Trichter verjüngt sich der Abstand zwischen Kegel und Tunnel nach unten hin. Die Bohnen treten den Weg von oben durch das Mahlwerk an, wandern aufgrund der Erdanziehungskraft nach unten und werden beim Drehen des Kegelmahlwerks immer feiner gemahlen. Indem der Abstand zwischen Kegel und der Mahlwerkwand (dem Tunnel) vergrößert oder verkleinert wird, lässt sich auch hier der Mahlgrad problemlos verstellen.
Kaffeemühlen mit Kegelmahlwerk vereinen die beiden Gütekriterien – homogenes Mahlgut und Vermeidung von Reibungswärme – am besten. Aber Achtung: Das trifft oft nur auf kostspieligere Profi-Kaffeemühlen mit hohem Drehmoment zu. Billigmodelle, die ebenfalls mit Kegelmahlwerken werben, haben oftmals zu schwache Motoren und dementsprechend ein geringes Drehmoment, das sie mit hohen Drehzahlen auszugleichen versuchen – und das bedeutet dann doch wieder: Reibungswärme. Nebenbei: Es gibt auch sehr gute Handmühlen mit Kegelmahlwerk!
Diese Kaffeemühlen können wir empfehlen
Handkaffeemühlen: Bewertungen und Kauftipps
Handmühlen gibt es in allen Preisklassen. Die günstigsten und gleichzeitig beliebtesten sind die modernen Modelle von Hario. Sie schneiden auch in Test immer wieder super ab. Der Preis liegt in ihrem Äußeren aus Kunststoff begründet, was der Mahlqualität aber keinen Abbruch tut. Außerdem sind sie schön klein und nahezu unkaputtbar!
Viele, so auch wir, schwören auf die kleine Hario Mini Slim Plus. Sie punktet mit einem durchsichtigen Bohnenbehälter, einem Kegelmahlwerk aus Keramik sowie einer Feststellschraube am Deckel zum Einstellen des Mahlgrads. Die Handkurbel kann man abnehmen – das ist besonders für unterwegs praktisch! Einmal „Vollmahlen“ reicht für eine ganze French Press. Mittlerweile ist die Hario Mini Pro (ca. 33 Euro) auf dem Markt, der Nachfolger der klassischen Mini Mill. Er hat z. B. eine verbesserte Kurbelwelle und eine leichter lesbare Skala.
Du willst noch mehr mahlen? Die Hario Mini hat auch zwei bauchige große Brüder! Nämlich die Hario Skerton Plus (ca. 34 Euro) und die Hario Sekrton Pro (ca. 55 Euro), die mit 100 g Füllmenge einen deutlich größeren Mahlgutbehälter aufweisen.
Wer Edelstahloptik bevorzugt, ist mit der Porlex Tall II (ca. 64 Euro) mit ihrem unverwüstlichen Handhebel gut beraten. Sie überzeugt mit einem hochwertigen Keramik-Kegelmahlwerk und besitzt ebenfalls ein Rädchen am Deckel, mit dem der Mahlgrad im Handumdrehen eingestellt werden kann. Porlex steht für Qualität, Langlebigkeit und vor allem besonders präzise Mahlergebnisse. Die Porlex Tall produziert ca. 30 g Kaffeemehl, bei der kleineren Porlex Mini II (ca. 64 Euro) sind es ca. 20 g. Letztere eignet sich hervorragend für unterwegs!
Du magst Holzoptik und gutes, zeitloses Design? Dafür bist du auch bereit etwas mehr auszugeben, sofern die Leistung stimmt? Dann empfehlen wir dir die Comandante C40 MK3 Nitro Blade, die mit einem stolzen Preis von ca. 230 Euro zu den teuersten Handmühlen zählt. Aber das Design aus Holz, Edelstahl und Hartplastik sowie das patentierte konische Edelstahlmahlwerk in Messerqualität, das besonders bei feineren Mahlgraden ein unnachahmlich präzises Mahlergebnis produziert, ist es mehr als wert. Die Mahlgrade lassen sich gut und durch hörbares Klicken einstellen und unterscheiden sich deutlich. Auch in der Handhabung wurde mitgedacht: Die Kurbel ist abnehmbar und wird mit einem Magnet am Deckel befestigt, und dank eines doppelten Kugellagers ist die Comandante besonders leichtgängig.
Elektrische Kaffeemühlen: Bewertungen und Kauftipps
Dass eine elektrische Kaffeemühle für unter 50 Euro etwas taugen kann, beweist die Rommelsbacher EKM 200. Sie ist eine gute Einsteigerkaffeemühle, die trotz viel Plastik sehr robust wirkt. Der abnehmbare Bohnenbehälter fasst 250 g und mit jeweils einem Rädchen werden die benötigte Pulvermenge und einer von 9 Mahlgraden eingestellt. Im Inneren arbeitet ein zuverlässiges wie solides Scheibenmahlwerk aus Stahl.
Wer es hochwertiger mag, findet vom selben Hersteller mit der Rommelsbacher EKM 300 (ca. 80 Euro) eine Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk aus Edelstahl, das die Kaffeebohnen etwas schonender mahlt. Außerdem kann hier zwischen 12 Mahlgraden gewählt werden.
Wer mit seiner Kaffeemühle sowohl Filterkaffee als auch Espresso zubereiten möchte, kann mit der Graef CM 800 (ca. 120 Euro) samt hochwertigem Kegelmahlwerk lange Freude haben. Ganze 40 Mahlgrade lassen sich mit ihr einstellen, und zwei davon sind so superfein, dass sie auch optimal für einen perfekten Espresso geeignet sind. Den kannst du direkt in den Siebträger mahlen, der dazu einfach an den Siebträgerhalter gedrückt werden muss. Ansonsten geht alles in den mitgelieferten Mahlgutbehälter. Der große Bohnenbehälter umfasst 350 g und ein „Antistatiksystem“ sorgt dafür, dass das Kaffeemehl beim Mahlen nicht an den Seiten festklebt – was wertvollen Ausschuss und damit Kosten spart. Die Graef CM 800 mahlt schonend und gleichmäßig und ist dank der verschiedenen Mahlgrade für wirklich jede Kaffeemaschine und jeden Kaffeebereiter geeignet. Mit ihrem schlanken Design ist die darüber hinaus sehr platzsparend.
Der „Mercedes“ unter den Kaffeemühlen ist zu guter Letzt die Vario Home Grind-on-Demand von Mahlkönig (ca. 400 Euro), bei der via Display über 200 (!) Stufen des Mahlgrads auswähl- und per Timer sogar programmierbar sind. Da können Kaffeenerds experimentieren, was das Zeug hält – oder es sich mit den Vorwahltasten (Espresso, French Press, Filter) etwas leichter machen. Bei diesem Luxusmodell kontrolliert der Hersteller vor der Auslieferung jedes Gerät selbst und führt sogar Probemahlungen durch, damit die Qualität stimmt.